Das Auge ist alles, was wir haben um die tollen Sternbilder zu sehen. Ich werde Dir hier nicht das Auge wie ein Biologielehrer erklären, daß weißt Du ja alles schon, was es mit Zäpfchen und Stäbchen auf sich hat. Ich möchte Dir hier nur den Zusammenhang zwischen Auge und Astronomie erläutern. Dein Auge ist für das Sehen in der Nacht semi-perfekt gemacht, nun ja, wenn auch nicht so gut wie die Sehfähigkeit einer Katze.
Entscheidend für die Sehfähigkeit ist unsere Pupille, Du weißt schon, das schwarze Loch durch das Licht ins Auge fällt. Gesteuert wird dieser Lichteinfall durch die Iris. Die Isis ist ein ringförmiger Muskel der diese Öffnung zwischen 1 und 8mm frei bewegen kann. Es gilt:
- Je mehr Licht ins Auge fällt, desto mehr wird die Iris schliessen
- Je weniger Licht ins Auge fällt, um so mehr wird sie sich öffnen.
Was heisst das jetzt für uns Astronomen? Richtig, wir wünschen uns eine komplett geöffnete Pupille, damit wir möglichst viel Licht in unseren Guckapparat bekommen, denn damit steigt unsere Sehfähigkeit im dunkeln.
Nie gut beim Sterne gucken: Geblendet werden
Jetzt hat die Sache mit dem Auge aber auch einen Haken. Sobald wir kurzzeitig geblendet werden, verschliesst die Iris die Pupille wieder schlagartig und sorgt wie eine verängstigte Katze die nächsten paar Minuten dafür, daß wir so gut wie nichts mehr sehen nachts. Nur ganz langsam lässt sie wieder mm für mm mehr Licht in unser Auge bis ca. 30-40 Minuten vergangen sind und wir wieder voll sehen können. Daher gilt es direkten Lichteinfall unter allen Umständen zu vermeiden! Das Auge muss sich an die Dunkelheit einfach gewöhnen.
Ihr könnt euer Auge aber damit Unterstützen indem Ihr Eich eine Rotlichlampe, idealerweise eine Stirnlampe besorgt. Rotes Licht hat eine angenehme Wellenlänge für unser Auge und die Iris ist hier weitaus gnädiger mit dem schliessen der Pupille. Eine solche Lampe muss nicht im Full Power Modus brennen. Meisst reicht eine kleine rote LED die Dir am Abend und in der Nacht als Leuchtmittel zur Genüge ausreichen sollte.
Noch ein Hinweis zum Alter. Je älter wir werden, desto schwächer kann unser Auge sehen, also nicht wundern wenn der 15 jährige neben Euch irgendwie mehr Sterne als Ihr sieht, einfach hinnehmen, das gehört nunmal zum Leben.
Kurz zusammengefasst: Dein Auge muss die ganze Nacht hindurch in der Lage sein bestens zu sehen, vermeide helle Lichtquellen oder auch nur ein kurzes geblendet werden. Nutze lieber eine rote Stirnlampe* um in Deiner Umgebung agieren zu können. Das gilt auch für Dein Handy. Entweder Deine App ist in der Lage zu 100% auf Rotlichmodus zu schalten oder Du lässt das Handy gleich ganz aus.
Der verflixte blinde Fleck
Und noch eine unnütze Eigenart besitzen unsere Augen, nämlich den blinden Fleck. Und den kann man ganz einfach finden. Einfach mal das rechte Auge schliessen und den Daumen der linke Hand am Arm ausgestreckt hochalten. Wenn Ihr jetzt gerade aus weiter guckt und den linken Arm immer mehr nach links schiebt, verschwindet nach gut 2/3 kurz der Daumen im Nichts. Ja, er ist einfach weg und dann wieder da. Aber warum erzähle ich Euch das? Nun, wenn man durch ein Okular schaut, verschwinden an genau diesen Stellen Sterne und Objekte aus dem Sichtfeld. Kaum bemerkbar aber dennoch da. Hier bündeln sich die Sehnerven und werden zum Gehirn geleitet. An dieser Stelle ist leider kein Platz für Rezeptoren.
Die unangenehme, weitere Eigenschaft ist aber auch, daß man sehr leuchtschwache Objekte damit einfach nicht sehen kann, und zwar genau dann wenn man direkt hin sieht. Schaut man leicht dran vorbei, sind diese Objekte zwar wieder da, aber eben unscharf. Daran muss man sich einfach gewöhnen.